Preisbremse nun auch für Holzpellets: Erstattung für 2022 beschlossen

14.12.22 • 18:24 Uhr • HeizPellets24 News • Oliver Klapschus

Die Preise für Holzpellets sind im November weiter gefallen und beschreiten nun seit Anfang Dezember einen ausgeprägten Seitwärtstrend, auf dem sie sich auch aus dem Jahr 2022 verabschieden dürften. Im bundesdeutschen Durchschnitt sind 500 Euro je Tonne das Maß der Dinge. Damit sind Holzpellets in Deutschland 43 Prozent teurer als zum Jahresauftakt, aber auch 38 Prozent günstiger als zum Rekordhoch Ende August, Anfang September. In Österreich und der Schweiz werden bei ebenfalls rückläufigem Preistrend 525 Euro bzw. 590 Franken je Tonne Holzpellets notiert.

Über die Feiertage bewegen sich die Preisnotierungen erfahrungsgemäß nur noch wenig. Im neuen Jahr werden die Karten dann neu gemischt. Wo sich die Pelletpreise 2023 hinbewegen ist noch nicht endgültig abzuschätzen. Nach dem Ausnahmejahr 2022 deutet sich aber eine Normalisierung an und die Holzpelletspreisentwicklung könnte wieder ihre idealtypische Verlaufskurve einschlagen. Vor den Preiskapriolen 2022, die sich bereits im Herbst 2021 anbahnten, zeigten die Pelletpreise fünf Jahre lang stets den gleichen saisonalen Verlauf. Der Preis startete relativ hoch ins Jahr und es folgte ein Rückgang mit einem typischen Sommer-Tief, ehe die Notierungen im Herbst wieder anzogen.

Mit Blick auf das laufende Jahr ist die Rechnung der zahlreichen Kunden, die ihre Herbst-Bestellung nach hinten verschoben haben, aufgegangen. Das Preisniveau ist deutlich attraktiver und entsprechend groß ist die Nachfrage. Bei HeizPellets24 deutet sich bereits zur Monatsmitte ein neuer Dezember-Rekord bei den Bestellungen an. Zusätzlich zur preis-getriggerten Nachfrage macht sich auch die steigende Beleibtheit der Biomasse-Heizungen insgesamt bemerkbar.

Preisdeckel kommt rückwirkend: Glück im Unglück haben Verbraucher, die sich im Spätsommer zu den besonders hohen Preisen von bis zu 800 Euro je Tonne mit Pellets eingedeckt haben. Die deutsche Bundesregierung hat nach dem Strom- und dem Gaspreisdeckel nun die bereits seit längerem geforderte Ausweitung der Entlastung auf Holzpellets, Heizöl, Flüssiggas und Kohle beschlossen. Damit gilt nun unabhängig vom Energieträger: Mehr als eine Verdopplung der Kosten im Vergleich zum Vorjahr soll dem Verbraucher nicht zugemutet werden.

Die exakte Umsetzung der Regelung für Pellets, Heizöl, Flüssiggas, Kohle & Co. befindet sich noch in der Ausgestaltung. Fix ist bis dato folgendes: Kunden, die eine Holzpellets-Rechnung aus dem Zeitraum 1. Januar bis 30. November 2022 vorweisen können, die mindestens doppelt so hoch ausfällt, wie im Vorjahr, haben Anspruch auf eine staatliche Rückvergütung. Doppelt so hoch wie im Vorjahr bezieht sich in diesem Fall wahrscheinlich nicht auf die persönliche Pellets-Rechnung aus 2021, sondern auf einen noch festzulegenden Referenzwert.

Einen Anhaltspunkt für die zu erwartenden Erstattungen liefert die folgende Betrachtung: Legt man den HeizPellets24-Jahresdurchschnittspreis für 2021 zu Grunde, so könnte dieser Referenzpreis im Bereich von ca. 220 Euro je Tonne Holzpellets liegen. Somit hätten alle Verbraucher einen Anspruch, die 2022 Holzpellets für mehr als 440 Euro je Tonne gekauft haben. Aus dem Preischart ist ersichtlich, dass dies grob für alle Bestellungen ab Ende Juni der Fall war. Betroffene Kunden, die bis Ende November beliefert wurden und eine Rechnung mit entsprechendem Datum haben, erhalten auf Antrag 80 Prozent der den doppelten Betrag übersteigende Kosten zurückerstattet. Ansprüche unter 100 Euro, sowie über 2.000 Euro bleiben unberücksichtigt. Vermieter haben die Pflicht etwaige Rückerstattungen an die Mieter weiterzureichen. Die Verantwortung für die praktische Umsetzung der Erstattung hat der Bund an die Länder delegiert.

Zwischenfazit: Klingt kompliziert? – Ist es auch! Mit dem Preisdeckel für Holzpellets soll eine analoge Regelung zu den leitungsgebundenen Energien Gas und Strom geschaffen werden, die kontinuierlich über Laufzeitverträge geliefert werden. Bei Holzpellets ist jedoch eine Stichtagsregelung gefragt. Wir werden das Thema „Preisbremse für Holzpellets“ weiter verfolgen und über das genaue Procedere der Rückerstattung informieren, sobald es feststeht. Neben dem exakten Referenzpreis für 2021 ist bislang ebenfalls unklar, wie die Bestellmenge in die Berechnung einfließt. Wer zu Hochpreiszeiten z.B. nur zwei Tonnen statt der üblicherweise benötigten sechs Tonnen Holzpellets bestellt hat, wäre benachteiligt, wenn es um die absolute Rechnungshöhe geht.

Klar ist, wer jetzt erst Holzpellets bestellt, profitiert nicht von der Preisbremse. Auch Kunden, die ihre Lieferung erst jetzt erhalten und das Rechnungsdatum auf den Dezember lautet, gehen leer aus. Zwar wären die Holzpellets gemäß unseres Rechenbeispiels auch jetzt noch mehr als doppelt so teuer wie 2021 doch die Regelung gilt nur rückwirkend für Rechnungen, die 2022 vor dem 1. Dezember ausgestellt wurden. - ok -

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