
Holzpellets: Aufwärts bis zum Jahresende?
04.11.25 • 17:16 Uhr • HeizPellets24 News • Oliver Klapschus
Entgegen der zwischenzeitlichen Erwartung sind die Preise für Holzpellets in Deutschland im Oktober weiter gestiegen und finden sich zum Start in den November auf dem höchsten Stand des laufenden Jahres wieder. In Bezug auf lose Pellets wird das Hoch aus dem Februar aktuell um rund vier Euro je Tonne überschritten. Sackware ist sogar knapp 50 Euro je Tonne teurer. Die Nachfrage nach Pellets brach infolge der Preissteigerungen ein und lag im Oktober weniger als halb so hoch wie im Vormonat – der Preisbildungsschwerpunkt verbleibt dennoch auf der Angebotsseite. In Österreich ist die Preisentwicklung tendenziell ähnlich und es wird ebenfalls ein neues Jahreshoch markiert. In der Schweiz sind Preise bei dünnen Umsätzen im Aufwärtstrend, lagen im Februar allerdings noch höher.
Trotz stark rückläufiger Nachfrage – die Preisentwicklung würgte die herbstliche Bevorratungswelle im Oktober endgültig ab – befinden sich die Pelletpreise weiterhin im Aufwärtstrend. Die sich abzeichnende Preisberuhigung Anfang Oktober währte nur kurz und anstelle der erwarteten Top-Bildung kam es zu einem weiteren linearen Anstieg der Preiskurve. Zum Stand 4. November müssen Holzpellets-Kunden in Deutschland mit rund 360 Euro je Tonne lose Pellets und 390 Euro je Tonne Sackware auf Palette rechnen. Beide Preise beziehen sich auf eine Gesamtabnahme von sechs Tonnen inklusive Lieferung (lose Holzpellets zuzüglich Einblaspauschale. Je nach Händler ca. 25 bis 50 Euro). In Österreich kosten Holzpellets aktuell 355 bzw. 412 Euro je Tonne und Schweizer Kunden müssen mit 416 bzw. 454 Franken rechnen. Als Grund für das hohe Preisniveau, das zuletzt im September 2023 zu beobachten war, wird ein geringer Holzeinschlag in den Wäldern genannt, der zu einem geringeren Verarbeitungsvolumen in den Sägewerken führt. Entsprechend knapp sind auch die anfallenden Sägenebenprodukte, die zu Pellets verarbeitet werden. Gleichzeitig ist auch Schadholz, z.B. aus Borkenkäferbefall oder Holz aus Sturmschäden weniger vorhanden als in Vergangenen Jahren. Die lahmende Baukonjunktur lässt gleichzeitig auch den Markt für Bauholz nicht anspringen. In Summe der Faktoren dürfte die Verfügbarkeit von Sägenebenprodukten und Restholz daher auch in den kommenden Wochen eingeschränkt bleiben, was die Preiserwartung für Holzpellets weiter stützt. Trotz stark gesunkener Pelletnachfrage sollten Verbraucher vorerst nicht mit nachhaltig sinkenden Preisen rechnen. Der Markt bleibt angebotsseitig limitiert, was das Preisniveau über den Jahreswechsel hinaus stützen dürfte.
Wer der ungünstigen Preisentwicklung etwas Positives abgewinnen will, wird bei den aktuell sehr kurzen Lieferfristen fündig. Im Osten Deutschlands kommt die Pelletlieferung teils in weniger als zwei Wochen. In den Pellethochburgen Baden-Württembergs sollten Kunden mit zwei bis vier Wochen planen. Hozlpellets-Kunden mit kurzfristigem Bedarf, die nun unter Zugzwang geraten, können also schnell noch handeln, ehe es kalt wird. In der 14-Tage-Vorschau deutet sich eine inversionsgeprägte Ostwetterlage an, die ab Mitte November einen ersten Kälteeinbruch mit viel Nebel im Flachland bringen soll. Für Autofahrer ist es also höchste Zeit, Winterreifen aufzuziehen, Pelletheizer sollten ihren Lagerbestand prüfen.
Im Hinblick auf die Vergleichspreise zu den fossilen Brennstoffen teilen Holzpellets in diesem Monat das Schicksal von Öl und Gas – alle Preise befinden sich zu Beginn der Heizperiode im Aufwind. Während sich Heizöl nach einer Schwächephase im Oktober auf nunmehr 9,4 Cent je Kilowattstunde im bundesdeutschen Durchschnitt verteuert hat, wird Erdgas ebenfalls teurer. Neuverträge für Erdgas klettern im Vergleich zum Vormonat um rund fünf Prozent auf knapp neun Cent je kWh zzgl. Grundgebühr. Losen Holzpellets kosten in Deutschland umgerechnet auf eine Kilowattstunde ca. 7,2 Cent, denn ein Kilogramm Holzpellets liefert ca. 5 kWh Heizenergie. -ok-
HeizPellets24-Tipp: Wer mit fallenden Preisen rechnet, und die aktuelle Hochpreisphase aussitzen will, kann über die Bestellung einer Teilmenge nachdenken. Ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis für lose Pellets ergibt sich zumeist ab einer Bestellmenge von drei Tonnen. Als Backup für kurzfristige Engpässe ist Sackware eine sinnvolle Ergänzung.
| Pelletspreis | Dienstag 04.11.2025 17:16 Uhr | Schluss Vorwoche 28.10.2025 | Veränderung zur Vorwoche |
|---|---|---|---|
Deutschland | 363,99 € | 357,00 € | +1,96% |
Österreich | 354,79 € | 353,10 € | +0,48% |
Schweiz | 416,18 CHF | 416,18 CHF | 0,00% |
| Ø 1.000 kg Preis bei 6.000 kg Gesamtabnahme | |||
